Der Happy Panda besucht die Leopoldschule in Karlsruhe – Eine Augenzeugin berichtet

Kindern spielerisch Achtsamkeit näherbringen, mit Atemübungen, Körperwahrnehmung und spannenden Geschichten, begleitet mit dem eigenen Happy Panda Tagebuch. Jedes Kind bekommt ein eigenes kleines Tagebuch und ein Plakat. Hier werden Erfahrungen und Gefühle aufgeschrieben. Kleine Rätsel können gelöst und auch schöne Bilder gemalt werden.

Die Trainerin Amélie Otterbach hat ihre Ausbildung zur Achtsamkeitstrainerin in Berlin bei Dr. Cécile Cayla absolviert, der Gründerin von Happy Panda. Finanziert durch die Alexa Kinderstiftung kommen zwei Klassen in der Leopoldschule in den Genuss von Besuch durch den Happy Panda.

Nicht nur in dieser aufgewühlten, entwurzelnden und trennenden Corona-Pandemie brauchen unsere kleinen und zarten Mitbürger Sicherheit und Stabilität. Das Ziel ist es, ein stabiles und gesundes Fundament für Jeden zu schaffen. Sei es in Prüfungen, vor wichtigen Entscheidungen oder bei Angriffen von außen. Mehr bei sich zu sein und früh Selbstreflektion zu erfahren, bedeutet auch mehr inneren Frieden, Ruhe und Ausgeglichenheit.
Heute wird in der 3. Klasse das Thema Herzensgrüße behandelt. Erstmal wird mittels einer Klangschale Ruhe in das Klassenzimmer gebracht, die meisten Kinder lauschen andächtig und sind gespannt. Als erstes nehmen alle die Panda-Haltung ein, das bedeutet: beide Füße fest am Boden, Hände auf dem Schoß und die Augen geschlossen.

Alle sitzen ruhig da und hören auf den Klang, wie er ganz langsam verebbt. Sobald dieser nicht mehr zu hören ist, schnellen schon die Hände hoch, um zu signalisieren, dass der Ton aus ist. Die Kinder freuen sich sehr auf Amélie Otterbach und natürlich den Happy Panda, der noch in seiner Kiste schläft. Gemeinsam singen alle ein Lied, um den kleinen Panda so aus der Kiste zu erwecken. Wenig später sitzt dieser mit einem Mundschutz auf Amélies Schoß und erklärt einfühlsam was heute passieren wird.

Die Kinder nehmen wieder die Panda-Haltung ein, schließen ihre Augen und legen die Hände auf ihre Herzchen. Im Herzen soll nun ganz viel Liebe entstehen und wenn sie das Gefühl haben, die Liebe sprudelt über, werden die Herzensgrüße an eine Person geschickt. Viele möchten ihre Liebe an die Eltern, die Lehrerin, Familie oder weit entfernt wohnende Freunde schicken. Andere halten sich lieber zurück, für sie ist es ungewohnt, Liebe entstehen zu lassen.

Die nächste Übung ist anspruchsvoller. Die Kinder sollen sich selbst die Liebe schicken, die (eigene) Liebe zu spüren. Schnell wird deutlich, dass die meisten Kinder dies nicht kennen. Es entsteht eine Unruhe, diese entlädt sich teilweise in Gelächter. Es ist zu spüren, dass für die Kinder Selbstliebe etwas sehr Ungewöhnliches ist. Das ist ja letztlich auch in unserer Gesellschaft bei den meisten Erwachsenen nicht anders.

Der Happy Panda und Amélie kennen das. Sie holen die Kinder in ihrer Unsicherheit ab und ermuntern sie, dabei zu bleiben. Einfach weiterzumachen und gerne auch zuhause zu üben. Selbstliebe ist etwas Schönes, Bereicherndes.

Anschließend dürfen alle in ihr Tagebuch schreiben und Fragen beantworten. Zum Beispiel an wen sie die Grüße geschickt haben und wie es sich angefühlt an.

Es ist auch ausreichend freier Platz im Tagebuch, um kreativ zu werden. Manche malen schöne Bilder mit Herzchen, kleben den ausgeteilten Herzaufkleber in ihr Heft. Andere kleben sich die Umrisse des Aufklebers auf die Augen, jedes einzelne Kind hat auf seine Art viel Spaß. Ruck zuck ist eine Stunde vorbei. Irgendwie hat es sich angefühlt, als wären es nur zehn Minuten gewesen.

Nach einer halbstündigen Pause und einem kurzen Gespräch im Lehrerzimmer geht es nun in eine vierte Klasse. Hier wird gleich die Panda Atmung Thema sein. Wir nehmen die Panda-Haltung ein und vollziehen wieder das Ritual der Klangschale (hier als Panda-Ohren bezeichnet). Auch hier singen bzw. sprechen die Kinder unter ihrer Maske, wecken den Panda auf und er kommt aus seiner Kiste.

Der Panda bittet Amélie, den Kindern seine Lieblingsgeschichte erzählen. Es geht um ein Boot, auf dem Amélie eingeschlafen ist. Als sie wieder aufwacht, ist plötzlich der Strand verschwunden. Überall nur Wasser. Amélie fragt die Kinder was denn hier passiert ist. Die Kinder sind sich schnell einig:“ Na der Anker fehlt!“

Die Moral von der Geschichte ist schnell verstanden: Wenn du in einem Gedankenkarussell hängst und denkst unterzugehen, setze dir einen Anker und bleib kurz stehen, um wieder die Übersicht zu bekommen. Nach der Einführung dürfen die Kinder nacheinander erst eine Hand auf den Bauch, auf das Herz und „normalerweise“ (ohne Maske und Corona), auch noch an die Nase legen, um so ihre Atmung zu spüren. Aber auch unter der Maske spüren die Kinder den Luftstrom und auch die Temperaturschwankungen. In der 4. Klasse geht es auch viel mehr um Wissen, einige Kinder stellen interessante Fragen, anderen ist die Sache zu uncool. Sie behaupten gar nichts zu spüren beim Atmen. Jetzt ist es wieder Zeit für den Tagebucheintrag und jedes Kind darf seine Erfahrung und seine Gefühle aufschreiben, einige lassen ihrer Fantasie freien Lauf und malen schöne Bilder. Andere kleben ihre Aufkleber, dieses Mal in Form eines Ankers, in ihr Heft.

Wenn die Kinder, die vorhin vorgegeben haben, nichts zu spüren, einzeln und persönlich gefragt werden, kommen schon ganz andere Antworten zum Vorschein, zwar mit unsicherem Kichern, aber doch einem Lächeln. Wie ein Wimpernschlag ist auch hier die Stunde vorbei und die Lehrerin übernimmt die Klasse.

Es ist wunderschön und so erfüllend, die befreiten, glücklichen Kinderaugen zu sehen. Die Leopoldschule ist top organisiert, man hat fast den Eindruck, Happy Panda gehört zum Schulbetrieb. Insgesamt liegt eine sehr friedliche und freundliche Stimmung in der Luft.
Die Lehrerin erwähnt bei der Verabschiedung noch, dass die Schüler den Happy Panda es großartig finden und der Bedarf wirklich hoch ist. Aber wie überall im sozialen Bereich fehle es an Geldern und Mitarbeitern.
Eine kleine Stiftung wie die Alexa Kinderstiftung kann diesen Bedarf leider nur in Pilotprojekten decken. Wir möchten zeigen, was möglich ist, wie die Kinder abgeholt werden und stark für´s Leben gemacht werden können.
Uns ist es ein Anliegen, dass jedes Kind unabhängig vom Einkommen der Eltern und dem Engagement der Schulleitung in den immer unruhigeren Zeiten Hilfe zur Selbsthilfe in Form von Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und innerer Ruhe vermittelt kommt. Das hilft den Kindern und auch der Gesellschaft Daher versuchen wir, das Thema auch in die Politik zu tragen. Gerne können Sie mithelfen. Sprechen Sie Lehrer an, machen Sie sich in Elternbeiräten stark und bitten Sie Politiker, sich für unsere Kinder einzusetzen.